Bootfahren

Ein besonderes Vergnügen ist für mich, auf dem Wasser unterwegs zu sein. Und das kann auf ganz unterschiedliche Weise geschehen. Hier kommen meine bevorzugten Varianten.

Mit dem Pouch RZ85 auf dem Taubergießen

Paddeln

Angefangen hat alles mit einem gebrauchten Faltboot aus DDR-Produktion, einem Pouch RZ 85. Mit diesem Boot bin ich auf verschiedenen, größeren und kleineren Flüssen in Deutschland und im benachbarten Ausland unterwegs gewesen:

  • Rhein
  • Main
  • Lahn
  • Sieg
  • Saale (fränkische und sächsische)
  • Unstrut
  • Mecklenburgische Seenplatte
  • Obra (Polen)

Meistens waren es Touren von rund einer Woche Dauer. Wir hatten Zelt, Schlafsack, Camping-Kocher, Geschirr und Proviant dabei, um im besten Fall irgendwo ans Ufer gehen zu können und dort zu übernachten. Manchmal waren wir zu zweit unterwegs, und manchmal waren wir in einer etwas größeren Gruppe mit zwei oder drei Booten unterwegs.

Mein Delphin 110 auf dem Main

Motor-Faltboot

Irgendwann habe ich dann realisiert, dass in der DDR auch Faltboote für einen Motorantrieb gebaut wurden, also Boote mit einem Spiegel am Heck. Weit verbreitet war der Delphin 110 aus der Mathias-Thesen-Werft in Wismar. Solch ein Boot in gutem Zustand habe ich bei ebay gefunden, gekauft und in Jena abgeholt. Einen Motor gab es zunächst nicht dazu. Typisch wäre ein Seitenmotor Tümmler SB 75/1 gewesen, ein Zweitakter.

Nachdem der Rumpf aber schon einen Spiegel hatte, wollte ich auch dort den Motor installieren. Und weil ich wenig von Verbrennungsmotoren verstehe, habe ich mir keinen DDR-Motor zugelegt, sondern einen neuen 10PS-Honda-Motor. Im Nachhinein muss ich sagen, dass das Boot damit hoffnungslos übermotorisiert ist. Bereits bei halber Kraft versucht es permanent, rechts oder links auszubrechen. Außerdem wäre ein leichterer Motor besser gewesen. Vielleicht ändere ich die Motorisierung ja eines Tages auf einen Elektromotor.

Boot und Motor passen in den Kofferraum meines Pkw, und so habe ich schon etliche Touren auf Rhein und Main von unterschiedlichen Startpunkten aus gemacht. Für den Rhein brauche ich selbst für dieses Boot schon einen Sportbootführerschein Binnen; immerhin ist er ein internationales Gewässer.

Mit dem Hausboot auf dem Doubs

Hausboot

Eine weitere Variante, per Boot unterwegs zu sein, ist ein Hausboot. Wir haben mehrere Urlaube auf solchen Hausbooten, meistens in Frankreich, verbracht. Man kann dort einfach überall anlegen, wo es nicht explizit verboten, und über Nacht bleiben.

Auf den typischen Hausboot-Gewässern braucht man nicht einmal einen Führerschein. Man erhält vom Charter-Unternehmen eine Einweisung von ca. 3 Stunden, und schon darf man losfahren. Da ich einen Bootsführerschein habe, brauche ich an der allgemeinen Einweisung nicht teilzunehmen, sondern lasse mich nur in die Spezialitäten des konkreten Boots einweisen.

So ein Hausboot ist vollständig ausgestattet, mit Dusche, WC, Küche, Kajüten und allem, was man braucht. Zum Teil haben wir uns selbst versorgt, indem wir auf dem Boot gekocht haben. Und zum anderen Teil sind wir in ein Restaurant der Umgebung gegangen und haben dort ein französisches Essen genossen.

Nach ein paar Tagen auf dem Wasser hat man ein ganz anderes Zeitgefühl, und nach zwei Wochen ist es dann schwer, sich wieder in der Hektik der alltäglichen Umgebung zurecht zu finden.

Charteryacht

Segeln

Die letzte Form, die ich vorstellen möchte, ist das Chartern einer Segelyacht. Ich habe Kontakt zu einer Gruppe von Segel-Fans, von denen einer gerne solche Reisen organisiert. Meistens ist die Gruppe so groß, dass wir drei bis fünf Boote brauchen.

Die Reisen gehen häufig in irgendein Revier im Mittelmeer (Griechenland, Kroatien, Türkei, Balearen, ...), in größeren Abständen aber auch als Fernreisen in andere Gefilde (Karibik, Seychellen, Thailand).

Nachdem ich zweimal als normales Crew-Mitglied teilgenommen hatte, habe ich "Blut geleckt" und selbst die erforderlichen Scheine gemacht. Neben dem Sportbootführerschein See verlangen die Charter-Unternehmen im Allgemeinen den Sportküstenschifferschein (SKS) und teilweise auch das Funkbetriebszeugnis SRC. Seit ich diese Scheine habe, fahre ich mich meistens als Skipper in der Flottille mit.