Eisenbahn

Kleine Eisenbahn

Meine erste Spielzeugeisenbahn: die Billerbahn Meine erste Spielzeugeisenbahn erhielt ich als kleiner Junge zu Weihnachten: die Billerbahn, die Nachbildung einer Feldbahn. Heute ist diese Bahn ein begehrtes Sammlerobjekt.

Von Anfang an hatte ich zwei Lokomotiven, etliche Wagen, Kran, Lokschuppen, Güterschuppen etc. Mit der Zeit sind dann weitere Schienen, eine dritte Lokomotive sowie 4achsige Güter- und Personenwagen dazu gekommen. Mein Vater, der auch mit der Bahn spielte, nachdem ich ins Bett geschickt worden war, bastelte weiteres Zubehör wie einen Tunnel oder verschiedene Behälter für unser Transportgut, weiße Bohnen.

Damit war mir dann der Eisenbahn-Virus eingepflanzt, den ich seitdem nicht mehr vollständig losgeworden bin.

Im Alter von etwa 10 Jahren bekam ich meine erste elektrische Modelleisenbahn — von Minitrix, also Spur N, Maßstab 1:160. Wie bei dieser Spurweite üblich, fuhren bald auch Lokomotiven und Wagen anderer Hersteller über meine Gleise: Arnold, Fleischmann, Lima, Roco. Die Anlage wuchs mit der Zeit, erhielt einen stabilen Unterbau auf Rollen und war im Endstadium ca. 2,5m * 1,2m groß. Ein selbst gebautes Gleisbildstellpult mit einer Logik aus Dioden und Relais diente zur Steuerung der Anlage.

Die Anlage konnte keinen Umzug mitmachen, und so rutschte das Hobby eine Zeitlang in den Hintergrund.

Im Laufe der Zeit fand ich die mögliche Detaillierung im Maßstab 1:160 zu grob und interessierte mich für größere Spuren. Nachbildungen von Schmalspurbahnen schienen mir geeignet, weil der Platzbedarf aufgrund der engeren Radien nicht ganz so groß ist. Aus Jux und ohne feste Absicht, eine neue Modelleisenbahn anzufangen, kaufte ich mir eines Tages den Triebwagen ABe 4/4 nach dem Vorbild der RhB (Rhätischen Bahn) von Bemo, weil mich sein Detailreichtum faszinierte und mir Bemo eine geschickte Balance zwischen Detaillierung und Bezahlbarkeit anzubieten schien.

Bald brauchte ich doch ein paar Gleise, dann Weichen, dann mehr Modelle. Und eh ich mich versah, hatte ich wieder eine Modellbahnanlage, dieses Mal U-förmig an ein Zimmer angepasst. Die Anlage war zwar zerlegbar, aber nach dem nächsten Umzug habe ich sie nicht mehr aufgebaut.

Seitdem beschränkte mein Interesse an (physischen) Modelleisenbahnen auf gelegentliche Besuche von Ausstellungen und Messen.

Große Eisenbahn

41 018 auf der Schiefen Ebene Neben der kleinen faszinierte mich immer auch die große Eisenbahn. Schon relativ früh durfte ich alleine mit dem Zug zu meiner Großmutter fahren, immerhin eine Strecke von rund 300 Kilometern. Meine Eltern brachten mich zum Bahnhof und setzten mich in den Zug, meine Großmutter holte mich am Bahnsteig ab. Dass sie den Schaffner gebeten hatten, ein Auge auf mich halten, erzählten sie mir erst viel später.

Dampflokomotiven waren schon früh aus meinem Sichtfeld verschwunden. Einmal, als wir vom Jugendzeltplatz in der Eifel einen Ausflug per Bahn an die Mosel machten, hatte ich im Zug mehrfach den Eindruck, dass diese Rauch-, Dampf- oder Nebelschwaden, die manchmal am Fenster vorbeihuschten, womöglich von einer Dampflok kämen. Nach dem Aussteigen am Zielbahnhof konnte ich meine Vermutung bestätigen. Damit war meine Neugier auf den verbleibenden Einsatz von Dampflokomotiven geweckt, auch wenn ich als Schüler kein Budget hatte, um die Haupt-Einsatzorte zu besuchen. Ich leistete mir aber die Aufstellungen der letzten dampfgeführten Reisezüge und markierte die entsprechenden Züge im Kursbuch. So konnte ich wenigstens in Gedanken mit Dampfzügen verreisen.

Später, mit größerem Bewegungsspielraum, habe ich an einigen Sonderfahrten teilgenommen, als es schon keine Planeinsätze mehr gab. Mich faszinieren Dampflokomotiven bis heute, wenn sie mit langen Qualmwolken durch die Landschaft ziehen. Und ich mag den Geruch, das Geräusch, den Anblick und die ausstrahlende Wärme dieser Maschinen.

Virtuelle Eisenbahn

Güterzug auf der (virtuellen) Spessartrampe Virtuelle Nachbildung von Mainz Hbf mit alter Halle Das Thema "Modelleisenbahn" hat mich nie ganz los gelassen, auch wenn mich Platz- und Geldbedarf immer davon abgehalten haben, noch einmal eine Anlage zu bauen.

Irgendwann wurde mir aber bewusst, dass es auch eine virtuelle Variante gibt, in Form von verschiedenen Eisenbahnsimulationen. Diese haben sehr unterschiedliche Schwerpunkte, vom Alltag des Zugpersonals über spannende Eisenbahnstrecke und Wirtschaftssimulationen bis zu virtuellen Modelleisenbahnen. Ich entschied mich für letzteres, weil ich lieber Anlagen baue, ausgestalte und Steuerungen erstelle, als mich mit den Feinheiten des realen Zugbetriebs oder dem reinen Zuschauen zu beschäftigen. Meine Wahl fiel auf EEP (Eisenbahn.Exe Professional aus dem Trend-Verlag), und ich stieg mit Version 5.0 ein. Schon bald folgte Version 6.0, und mittlerweile sind wir bei Version 17.

Über die Jahre habe ich etliche Anlagen gebastelt. Als ich das Bedürfnis hatte, ganz konkrete Modelle zu bauen, die es so noch nicht gab, legte ich mir die entsprechenden Werkzeuge zu und arbeitete mich in die Konstruktion von 3D-Modellen ein. Einige Zeit danach wurde ich offizieller Konstrukteur für EEP, und kann seitdem meine Modelle im EEP-Shop zum Verkauf anbieten. Außerdem gibt es einige kostenlose Modelle, die man hier herunterladen kann.